Dass Erling Haaland von sich selbst immer 100 Prozent erwartet, ist schon in Trainingseinheiten kaum zu übersehen. Jedoch hat der Norweger auch hohe Ansprüche an seine Mannschaftskameraden, die seinen Erfolg vor dem gegnerischen Tor maßgeblich beeinflussen können.
Wie hoch die Anforderungen beim BVB und insbesondere bei Haaland selbst sind, musste Neuzugang Donyell Malen jüngst schon am eigenen Leib erfahren. Offiziell ist der Transfer Malens zwar noch nicht bestätigt, jedoch durfte der Angreifer via Einwilligung der PSV Eindhoven am Dienstag bereits mit den Schwarz-Gelben trainieren. Bereits bei seiner Premiere im Dortmunder Trainings-Dress konnte sich der Niederländer einer ersten Ansage Haalands nicht entziehen. "Ich habe ihm gesagt, er muss mir viele Assists geben und von Anfang an liefern", berichtete der bullige Sturmtank auf einer Medienrunde im schweizerischen Bad Ragaz.
Kein Wunder, dass der BVB-Knipser viele Hoffnungen in Dortmunds neuen Flügelspieler setzt. Immerhin war Haaland in der Vergangenheit gewohnt, von Ausnahmekönner Jadon Sancho mit Bällen versorgt zu werden. Nun muss Malen in die Fußstapfen des englischen Nationalspielers treten, den es für 85 Millionen Euro zu Manchester United zog. Eine Transfersumme, die bei einem Weggang des Dortmunder Top-Stürmers mit der Nummer neun nicht ansatzweise ausreichen würde.
Haaland liebäugelt wohl nicht mit Wechsel
Beim Pressegespräch ließ Haaland die Gelegenheit nicht aus, seine Ziele mit den Westfalen deutlich zu betonen. "Ich will Trophäen gewinnen", gab der 21-Jährige unmissverständlich zu Protokoll. Die Verbissenheit und der Siegeswille lassen hierbei beinahe vergessen, dass auch in dieser Transfer-Periode viele Wechselgerüchte um das Juwel aufkommen.
Haaland selbst verwies gegenüber den Journalisten am Dienstagmittag auf seinen Kontrakt. "Ich habe noch einen Vertrag über drei Jahre. Ich genieße meine Zeit hier. Bis gestern habe ich einen Monat nicht mit meinem Berater gesprochen", fasste der Linksfuß zusammen.
Auch Bekenntnisse dieser Art werden in Zukunft nicht verhindern, dass Haaland in Verbindung mit europäischen Spitzen-Klubs gebracht wird. Der Premier League-Verein FC Chelsea soll angeblich bereit sein, noch in diesem Sommer eine Summe im Bereich der 175 Millionen für das norwegische Talent zu bezahlen. Angesprochen hierauf reagierte Haaland abgebrüht. Er hoffe, dies sei "nur ein Gerücht". Ob der BVB jedoch in der Lage wäre, eine Offerte in dieser Kategorie auszuschlagen, dürfte zumindest fraglich sein.